Ildikó Szabó | Violoncello
Frank-Immo Zichner | Klavier
Programm
Beethoven (1770-1827)
Varationen F-Dur über ein Thema aus der Zauberflöte von Mozart „Ein Mädchen oder Weibchen“ op.66
Brahms (1833-1897)
Sonate F-Dur op.99
Allegro vivace
Adagio affettuoso
Allegro passionato
Allegro molto
Pause
Prokofjew (1891-1953)
Sonate C-Dur op. 119
Andante grave
Moderato
Allegro, ma non troppo
János Starker bescheinigte seiner Landsfrau bereits 2007 eine außergewöhnliche Begabung mit dem Potenzial zu einer Weltkarriere. Und Ildikó Szabó hat ihn bestätigt: Die Ungarin gewann europaweit Preise bei 16 Wettbewerben, darunter die International Pablo Casals Cello Competition 2014, bei der sie allein acht Preise erhielt.
„Sie erweist sich als eine wahre Künstlerin, die es genießt, aufzutreten, und vor Publikum ihre Höchstleistung zeigt“, charakterisiert sie Iván Fischer, der Ildikó Szabó bereits mehrfach als Solistin für sein Budapest Festival Orchestra engagierte. Außerdem konzertierte sie mit dem Concerto Budapest, dem Ungarischen Rundfunkorchester, der Magdeburgischen Philharmonie, den Hamburger Symphonikern und dem Chamber Orchestra of Europe.
Ildikó ist Spross einer berühmten Musikerfamilie Ungarns. Sie studierte ab ihrem elften Lebensjahr bei László Mező an der Liszt Akademie in Budapest und besuchte Masterclasses bei János Starker, bevor sie 2011 nach Berlin zu Jens Peter Maintz wechselte. Ab 2018 setzte sie ihre Ausbildung in Weimar bei Wolfgang Emanuel Schmidt fort. „Ihre Technik ist tadellos, ihr Klang warm und flexibel, und sie fühlt sich in allen Musikstilen vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik zu Hause. Ihre Interpretationen sind intelligent und herzlich zugleich.“ Sie beendete ihr Studium an der Kronberg Academy im Juli 2023 im Studiengang Professional Studies.
Sie gastierte u. a. bei dem Rheingau Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival, OCM Prussia Cove, BBC at Hay, Verbier Festival, Piatigorsky Cello Festival, IBF Gran Canaria und dem Krzyzowa Music. Ildikó stand bereits auf Bühnen international hochrenommierter Konzertsäle, darunter das Mariinski-Theater, Elbphilharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Walt Disney Hall sowie die Liszt Akademie und der Palast der Künste in Budapest. Sie trat regelmäßig in der Fondation Louis Vuitton als Preisträgerin von Gautier Capucons „Classe d’Excellence“ auf. Sie musizierte schon unter Dirigenten wie Iván Fischer, Michael Sanderling, Luciano di Martino, Zsolt Hamar und Leo McFall. Kammermusikalische Projekte realisierte Ildikó bislang u. a. mit den Virtuosen Arnold Steinhardt, Ferenc Rados, Kirill Gerstein, Tabea Zimmermann und Matthias Schorn.
Szabós besondere Leidenschaft gilt dem ungarisch-siebenbürgischen Repertoire – sie pblegt persönliche Kontakte zu György Kurtág und Péter Eötvös. Dies spiegelt sich in ihrer DiskograMie: auf dem Soloalbum „Heritage“ (2020) – das für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde – sind Weltersteinspielungen von Werken von György Kurtág und Csaba Szabó zu hören. Ihr Mentor Alfred Brendel bezeichnete die Aufnahme als „Substanzielle Interpretationen einer sehr besonderen jungen Cellistin“. Das nächste Aufnahmeprojekt entstand auf seine Anregung: das Gesamtwerk für Cello und Klavier von Beethoven wurde im Mai 2023 mit dem Pianisten und langjährigen Kammermusikpartner István Lajkó veröffentlicht und für die ICMA Awards 2024 nominiert. Ab Oktober 2023 übernimmt sie eine Qualifikationsstelle als Dozentin für Kammermusik an der HfM Franz Liszt Weimar sowie einen Lehrauftrag für Cello am Julius-Stern-Institut der UdK Berlin. Sie ist aktiv an Bildungs- und Vermittlungsprojekten wie den Schulkonzerten von TONALi und der Community Music des Konzerthauses Dortmund beteiligt. Ildikó ist Larsen Strings Künstlerin.
Frank-Immo Zichner ist ein Pianist mit einem außerordentlich breiten Repertoire. Sein künstlerisches Interesse gilt dabei nicht nur den Hauptwerken der Solo- und Kammermusikliteratur. Viele seiner CD- und Konzertprogramme enthalten Werke oft zu Unrecht vergessener Komponisten. Für einige seiner zahlreichen CD-Einspielungen wurde Frank-Immo Zichner mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem Supersonic Award und dem Diapason Découverte ausgezeichnet. Zichner veröffentlichte bei Naxos, RCA, Capriccio, cpo, Kairos, Melodia Russian Disc, EDA und im Eigenverlag Edition Refugium.
Konzerte führten ihn als Pianist und Kammermusiker in über 40 Länder Europas, Südostasiens, Mittel- und Südamerikas, nach Japan und zu Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival, den Berliner Festwochen, der Biennale Berlin, dem Bad Kissinger Musiksommer, dem Moskauer Herbst, dem Sligo Festival/Irland und dem Westfalen Classics Festival. Als Solist musizierte er u.a. mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO), dem Konzerthausorchester Berlin, dem Rundfunk-Sinfonie Orchester Berlin (RSB), der Staatskapelle Schwerin, unter der Leitung von Marek Janowski, Michail Jurowski, Michael Sanderling u.a.
Frank-Immo Zichner ist Gründungsmitglied des Aperto Piano Quartetts. Ein halbes Duzend Auftragswerke wurden durch dieses Ensemble ins Leben gerufen.
Seine Ausbildung erhielt Zichner in der Meisterklasse von Prof. Dieter Zechlin (HfM „Hanns Eisler“ Berlin). Seine Förderer waren Menahem Pressler, Jakob Lateiner und György Kurtag.
2004 war Frank-Immo Zichner Visiting Professor an der University of Music in Bloomington (USA) in Vertretung für Menahem Pressler.
Seit 2011 unterrichtet Frank-Immo Zichner an der Universität der Künste in Berlin und gründete an diesem Haus das Kammermusikzentrum der UdK. Zichner gab Meisterkurse im In- und Ausland und war Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben.
Seit 2019 ist Frank-Immo Zichner Gastprofessor für Kammermusik an der Chopin Musikuniversität in Warschau.